Thailand – Chiang Mai – Hill Tribe
“Welcome to the Jungle” – sollte das Motto fuer die naechsten Tage heissen. Als erstes ging es auf einen lokalen Markt, wo sich jeder noch einmal mit den wichtigsten Utensilien ueberhaupt (Sonnencreme, Mueckenvernichtungsspray, Toilettenpapier) eindecken konnte. Unsere Guides kauften auf diesem auch all die leckeren Utensilien, die sie fuer unsere taegliche Nahrung benoetigten. Viel fremdes Gemuese, sieht schon einmal interessant aus und laesst auf viele leckere Minuten hoffen.
Mittag gab es auch schon bald, ohne dass wir es uns ueberhaupt schon verdient hatten. Liessen uns bis jetzt nur mit dem Transporter tief in den Dschungel fahren (bis wir aus Chiang Mai Stadt heraus waren ging schon ein gutes Stuendchen drauf) – das war alles an harter Arbeit. Geschmeckt hat es natuerlich trotzdem. Vor allem die witzigen rosaroten haarigen fremden Fruechte.
Witzige Fruechte: das haarige fluffige ist eine Litschie. Das andere…ahm…keine Ahnung, aber sehr sehr lecker.
Das erste Hindernis des Tages durch Wasser, was irgendwie dreckiger aussieht als es tatsaechlich war.
Die voellig zurecht verdiente Dusche in frischem Wasser nach gelaufenen massigen 2 Kilometern (vielleicht waren es sogar auch noch weniger ;)
“Gun” und ich inmitten des Wasserfalls.
Ha, da haben wirs. Noch jemand der fast so doof ist wie ich. Wir gehen baden, flitzt einer der Englaender ploetzlich wie von einer Terantel gestochen aus dem Wasser und zieht seine Geldboerse aus der triefend feuchten Badehose. Die Laos Geldnoten (10000 – 50000er Scheine) waren aber nach einem kurzen Sonnenbad leicht gebraeunt wieder einsatzbereit.
Sie haben gut Lachen – bei dem Ausblick den sie Tag fuer Tag geniessen duerfen.
Der naechste goldene “Big Buddha”.
Die naechste Naturdusche.
Selbst italienische Spaghetties haben mit der Hitze zu Kaempfen und freuen sich ueber das frische Bad.
Der Wasserfall in seiner vollen Pracht.
Waehrend wir unseren Spieltrieb freiem Lauf liessen bereitete Charly das Abendessen vor. Leckere Suppe, Reis, viel Gemuese, Huehnchen – typisch Thai und lecker eben. Die anderen wunderten sich schon bald wieder was denn alles in meinen kleinen Bauch passen kann (wieso ist das denn immer so auffaellig dass ich viel Hunger habe???). Nach dem Dinieren liessen wir es uns noch am Lagerfeuer gut gehen („Gun“, unser zweiter Guide, konnte nach ein paar Bierchen urploetzlich wie aus Zauberhand Gitarre spielen und wir hatten viel Spass mit thailaendischer Volksmusik). Allerdings nur fuer ca. 30 Minuten, da sich die Hitze des Feuers nicht sonderlich gut mit den sowieso vorherrschenden 30 Grad vertragen hatte. Also lagen wir lieber ein wenig abseits und genossen den Blick in den sternebehangenen Nachthimmel. Trotz dass sich das Wandern heute in Grenzen hielt waren alle ueberraschenderweise frueh muede und bettfertig. Noch schnell die Zaehne hinter der Huette geputzt und ab auf die Bambusliege und hinein ins Moskitonetz. Gute Nacht.
Typisches Thailand: sattes Gruen, dichter Dschungel, terassen Reisfelder.
Unser Bett fuer die Nacht: ein duenner Pseudoteppich soll ueber die Haerte des puren Bambusbettes hinwegtaeuschen. Die Moskitonetze waren ueberlebensnotwendig ;)
Ein verwelktes Blaetterdach, einfach aber ausreichend.
Hier verweilt man gerne laenger. In der Dunkelheit der Nacht waren in den Baeumen im Hintergrund viele aufblitzende Lichter der “Fireflies” zu beobachten.
Genial – Abendbrot in lustiger Gesellschaft an der frischen Luft, da schmeckt es gleich nochmal so gut (und mir schmeckt es eigentlich auch sonst ausreichend ;)
Mit neuer Gehhilfe ging es nun also viel flotter voran ;) Wunderschoene Aussichten, Reisfelder ueber Reisfelder, viele kleine Thaidoerfer inmitten des Dschungels (wer wohnt hier bloss? Auf meine Frage ob es hier denn viel Inzucht gaebe meinte Charly nur, dass die heissen Jungs ab einem bestimmten Alter losziehen und sich auch in anderen Doerfern umsehen duerfen ;), Wasserfaelle ueber Wasserfaelle, wir haben sie alle besucht. Und hatten auch genuegend Zeit. Eine kleine Gruppe laesst sich wesentlich einfacher steuern als 13 Mann. Kein staendiges Warten, weil bei irgendjemanden wieder einmal der Schnuersenkel am Flipflop aufging ;) Auch wenn 13 Mann (jaja, Frauen natuerlich auch) ein Foto schiessen wollen dauert das schon einmal seine Zeit. Bei 3 Mann (rrrrrr) geht das *Klick* und weiter. So waren wir auch nach knappen 3 ½ Stunden (sonst rund 5 – gibt immer kleine dicke Fastfoodschlemmermaeulchen oder aeltere Herrschaften, die dem flotten Schritt des Guides nicht folgen koennen und somit den Tag in die Laenge ziehen) reiner Wanderzeit am Ziel und hatten fuer die vielen Wasserfaelle unterwegs wesentlich mehr Zeit zum Geniessen als normal.
“Katzenwaesche” im Fluss.
Ganz schoen schlau die Englaender: eine abgeschnittene Wasserflasche dient als Aushilfsdusche (kein wunder, dass bei dieser Intelligenz jeder Englisch sprechen moechte ;)
Eine der obstrusesten Geschichten ueberhaupt: In Thailand (vielleicht auch anderswo) existiert eine Schneckenart, die beim Kriechen ueber den Boden einen schleimigen Schleim hinterlaesst (bis jetzt noch ganz normal, machen ja so einige Schnecken). Dann kommen die Ameisen und naschen an diesem. Daraufhin bildet sich im Kopf dieser (moechte nicht sagen im Gehirn) eine Art Wurm. Dieser uebernimmt dann das “Steuer” der Ameise und lenkt diese nach seinem Willen (erinnert doch schon stark an die Goa’uld aus Stargate). So kommt es, dass hunderte Ameisen diesen Pflanzen hier hinauf klettern und dort einfach starr fuer eine gewisse Zeit verbleiben. Keine Ahnung was sie da machen – sie machen es einfach. Nach ca. 2 Stunden erlangen sie wieder Kontrolle ueber ihren Koerper, wundern sich was sie denn auf diesem dummen Stengel machen, klettern herunter und gehen wieder ihrer normalen Arbeit nach. Haaaehhhh???
Wunderschoenes Thailand.
Durch Reisfelder…
…und dichtem Dschungel.
Und wieder ein Wasserfall. Und eine Schaukel. Da wird selbst der erwachsenste Mann wieder zum verspielten Kind. Oder zum Affen ;)
Die naechste Dusche. Hauptsache es kommt nicht einmal ein Baumstamm angeschwommen…
Und wieder ein Reisfeld. Keine Ahnung wieviele an diesem Tag von uns durchquert wurden.
Lunchtime! Natur pur. Aus Bambus selbst gebaute Staebchen, das Mittagessen zum Transport in Blaetter eingewickelt.
Mhhhh, Mahlzeit!
Nachdem ich diese Ameisen locker 45 Minuten beobachtet habe bin ich mir fast schon sicher, dass sie soetwas wie ein Gehirn besitzen. Interessant und einfach nur Wahnsinn, wie sie diesen Zigarettenstummel von A nach B transportieren, ausbalancieren und koordinieren (und selbst von mir nicht aus der Ruhe bringen lassen).
Diese eine Ameise hat einfach mal nichts besseres zu tun als diesen von mir zum Spielen vor ihre Fuesse gesetzten Stummel ganz alleine und voellig sinnlos festzuhalten (wenn schon Gehirn -> nutze es auch!).
Ein Bananenfeld, leider noch alle unreif ;(
In diesem Dorf haben wir die zweite Nacht verbracht.
Charly beim Zubereiten unseres Dinners im Wok (im linken Topf schwimmt ein Fisch in seiner Suppe, der umgerechnet 2 Euro gekostet hat, er war gross und lecker).
Mit dieser Aussicht schmeckt es doch gleich nochmal so gut (Matthieu und Quitterie aus Frankreich auf der rechten Seite). Ich trage uebrigens den langen Hoodie nicht aus Kaeltegruenden (mit hochgekrempelten Aermeln ist der Moskitoschutz aber nur noch sporadisch hoeher als ein normales T-Shirt, nutze dein Hirn, Mensch! ;)
Ein mini Thaidorf inmitten des Waldes direkt neben…
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“Rubber Rafting”. Rubber ja, Rafting nein. Aber trotzdem lustig.
In Deutschland undenkbar – 14 Mann (und Frau) unangeschnallt auf dem Ruecken eines Transporters.
Das Elefantenreiten (eeeendlich habe ich es auch auf den Ruecken eines solchen geschafft – ganz ohne Uebelkeit an diesem Tag) verlief leider etwas kuerzer als geplant, da es ploetzlich wie aus Eimern angefangen hatte zu giessen. Ob die Elefanten wirklich kein Wasser von oben moegen oder wir einfach nur abgezockt wurden – keine Ahnung. Lustig war es allemal. Und wacklig. Elefantenhaut ist glaube auch nicht unbedingt fuer ihre Geschmeidigkeit bekannt ;)
Unsere 40 Jahre alte und mindestens genauso hungrig Elefantendame.
Ich sass direkt hinter dem “Fahrer” auf dem borstigen Dickschaedel des armen Elefanten (Gleichgewicht zu halten ist eine Kunst, sag ich euch ;)
Der arme Eli.
Und noch ein Kuesschen fuer die Kamera – Byyeeeee!
Nur wenig spaeter enterten wir in die braune Bruehe.
Leider war dies auch schon das Ende unseres Trips. Ein ausfuehrliches Dankeschoen an Charly, du bist der Beste!!! Und schon ging es wieder zurueck zum Hostel, wo die Hostelmama einfach mal nicht anwesend war und mein Backpack noch immer in ihrem Zimmer eingeschlossen war (aber ich brauche doch noch ein Zimmer fuer die Nacht ;((( Die herumsitzenden anderen Thais konnten wie immer kein Wort Englisch, aber diesmal hat der Haende-und-Fuesse-Trick geklappt und eine nette alte Dame rief die Hostelmama an, welche dann auch freudestrahlend nach weiteren 30 Minuten Wartezeit um die Ecke kam als waere nichts gewesen (ich hatte ihr vorher ausfuehrlichst meinen Plan mit der zusaetzlichen Uebernachtung aufgezeichnet – sie hatte immer schoen Genickt als ob sie alles verstanden haette – muss ich im Thai-Deutsch-Koeprersprachelexikon nochmal nachschauen ob Nicken hier nicht eine andere Bedeutung hat).
Fazit: Wahnsinnig interessant. Jedem zu empfehlen. Einfach toll. Ein wenig touristisch, natuerlich, geht ja auch bei den meisten heut zu Tage gar nicht mehr anders (die Guides wuerden vor lauter Beschwerden gar keine Zeit mehr zum Kochen finden, oder Schnitzen ;) aber noch nicht zu sehr. Haelt sich in Grenzen. Ein gesundes Mittelmass. Viel Thailand-hinter-den-Kulissen gesehen. Wahnsinnig schoene Landschaft. Ca. 2848595093 Wasserfaelle, alle auch beschwommen oder besprungen ;) Und natuerlich auch wieder jede Menge netter Menschen aus verschiedenen Nationen getroffen.
Bye bye sagt ein sich wieder zurueck in der Zivilisation befindlicher Thai-Stefan
WOOOOOOOOOOW. der trip war ja mal der absolute hammer!!! ist es da eig wirklich so schlimm mit den moskitos??
ach ja wollt ich dir schon immer mal sagen, deine seite ist total super!!!!:) lg Jenny
yeahhh, das hoert man doch gerne. herzerwaermend ;)
Tag der Herr!
Sorry, für die Verspätung, aber du schreibst einfach zu viel ;) DA braucht man schon mal 4 Wochen zum durchlesen :)
Was bleibt mir hierzu wieder mal zu sagen: SEHR GEIL
Die Sache mit den Schnecken, dem Schleim und den Ameisen… Dieser Vorgang ist sehr leicht auf manche A…kriecher zu übertragen.
So, dann will ich mich mal an den Rest der Leseaufgabe ranmachen