Roadtrip – Woche 3 – Broom -> Darwin
Broom ist fuer zwei Sachen, ich moechte nicht sagen welt-, aber immerhin ozeanienberuehmt: Kamele und Sonnuntergaenge. Beides haben wir auch ausfuehrlichst genossen.
Zuerst die zweihoeckrigen Kaugummikauer. Eigentlich war der Plan beide Highlights mit einem Kamelritt in den Sonnuntergang zu verbinden. Ein familiaerer Zwischenfall des Anbieters verhinderte leider diese perfekte Angelegenheit, so dass wir auf Nachmittags ausweichen mussten. Aber egal, die Kamele interessiert das sowieso nicht. Sie kommen in einer langen Aneinanderreihung angetrabt, ok, vielleicht nicht Traben, eher zeitloses Vorsichherdahinschlendern, hocken sich dann alle hin und nach einer kleinen Gewichts- und Groessenzuordnung darf man sie dann besteigen. Zuerst der Hintermann, dann der Vordermann, dann beide Zuruecklehnen (der Arsch des Kamels erhebt sich als erstes) und plupps befindet man sich ploetzlich in luftigen Hoehen. Schon witzig, wie sie sich auf ihren duennen Beinchen ueberhaupt halten koennen. Dann noch zwei 80 Kilo Maenner (ok, der eine etwas mehr, der andere etwas weniger ;) – man koennte denken sie brechen jeden Moment zusammen. Aber nein, sie hielten durch und boten uns eine halbe Stunde gute Unterhaltung (Rennkamele koennen bis zu 70 KM/H erreichen, unsere ruhigen Genossen liessen es mit ca. 3 KM/H etwas langsamer angehen).
Muuuhhhhh…
Auf Stelzen gehen.
Die Karawane zieht weiter…der Stefan hat Durst.
Liebe geben, Liebe bekommen.
Am Abend dann schon das naechste Highlight, das zweite Erlebnis wofür Broom einen Namen hat: der rote Sonnenuntergang im indischen Ozean. Viele Bilder haben wir vorher gesehen. Viele traumhafte Bilder um ganz ehrlich zu seien. Doch zwischen Bildern, Photoshop und der Wahrheit liegen manchmal doch Welten. Also lieber mal mit den eigenen zwei kleinen Aeuglein sich ein Bild gemacht. Und siehe da…Photoshop ist gar nicht noetig. Ganz von allein, ohne jegliche Farbverwaltung, Kontrastveraenderungen oder hin und her Biegen der Gradiationskurve, hat sich der Himmel rot gefaerbt, ist die Sonne in den Ozean gesunken, hat es einfach jeden begeistert. Broom hat Wort gehalten. Danke Broom.
Wow…
Wow…
Wow…
Nach Broom ging es in den kleinen, aber feinen „Nitmiluk“ oder „Katherine“ Nationalpark. Eine kleine Wanderung im und um den dortigen Gorge, eine Badeeinheit in einem weiteren schoenen Sonnenuntergang sowie unter einem kleinen Wasserfall und schon waren wir auch wieder draussen.
Diese Idylle sollte nicht leichtsinnig machen – auch Krokodile geniessen sie von Zeit zu Zeit. Wer weiss…

Nitmiluk Gorge.
Ein bissel Umherwandern hat noch keinem geschadet.
Eben noch im Wasser gewesen, jetzt den Sonnenuntergang bestaunt.
Der naechste Nationalpark war dann DER Nationalpark Australiens, wenn man den gaengigsten Reisefuehrern glaubt – „Kakadu“. Nicht nur der groesste auch der am meisten besuchte, nicht mehr in „Western Australia“, diesmal bereits in „Northern Territory“ (Zeitumstellum 1 ½ Stunden, haha, wie verrueckt ist das denn? Kann man es nicht noch undurchsichtiger machen?). Eine kleine staubige Gravelroad sowie eine 20 minuetige Wanderung ueber Stock und Stein und Wasser (mh, vielleicht nicht ganz ueber Wasser, mehr dann doch hindurch) brachte uns zu einem wunderbaren Naturpool.
Krokodilfrei! Wurde durch Schilder zu mindestens angepriessen. Ist schon witzig: man sieht all die Warnschilder, liesst ueberall, dass noerdlich von Broom das Baden absolut nicht empfohlen wird, und hier kann man ploetzlich beruhigt Baden? Komisches Gefuehl, aber wir sahen einige Menschen inklusive all ihrer Arme und Beine uns entgegen kommen und somit war es dann doch klar, dass es moeglich ist. Und es war moeglich. Alles ist noch immer an dort, wo es auch hin gehoert!
Oft zu beobachten, aber nicht gefaerhlich – kontrollierte Buschfeuer, eine lange Tradition der Aboriginies.
Die naechste Idylle – man moechte sich einfach nur der Kleidung entledigen und hineinhuepfen. Aber…
Ohaaa, was ist das?
Keine 500 Meter entfernt, dann ein sicher Badepool, der unter staendiger Beobachtung steht (hier dann der naechste Schock, mein nahezu drittes Fluten meiner Cam. Was mach ich nur? Dabei kann ich nicht wirklich was dafuer. Nur Neugierde und der Drang fuer gute Fotos. Wieder mit feuchten Fuessen angerutscht, ca. 2 Meter tief geschlittert und diesmal komplett im tiefen Wasser versunken. Schock! Wo ist die Kamera? Ahhhh, sie lag am Felsen, auf einem mini kleinen Fleckchen. Keine Ahnung wie ich es im Fall, zumal ich auch noch 180 Grad rotierte, geschafft habe sie dort zu “platzieren” – ich danke dem Kameragott!!!).
Eine Krokodilfalle zum…nunja…wisst schon ;)
Der erste Tag im Kakadu neigt sich dem Ende entgegen.
Uebernachtet haben wir fuer Umme (trotz des Vorhandenseins sauberer Toiletten und Duschen) auf einem Campingplatz im Park. Am naechsten Morgen ging es bei Zeiten auf die Beine und ab auf Erkundung. Erster Tagespunkt war „Yellow Water“, ein Feuchtgebiet, welches ueber einen Steg belaufen werden kann. Was auch gut so war…
Es wird Nacht.
Und wieder Idylle pur im Feuchtgebiet des Yellow Water.
Ups, was schlummert da???
Wieder kontrolliertes Abbrennen der alten Pflanzen um Platz und Naehrstoffe fuer die neue Generation zu schaffen.
Ein wilder Dingo.
Dann ging es zum „Noulangie“, ein massiver und fuer die Aboriginies immens wichtiger massiver Felsen, der ihnen 20000 Jahre Unterkunft und Schutz vor Tier und Wetter bot. Als Dank fuer die Mietfreie Moeglichkeit einer Hausung haben sie uns wunderbare uralte Hoehlenmalereien hinterlassen.
Der Noulangie mit Billabong (vogelreicher Wasserspeicher) zu seinen Fuessen.
Keine Ahnung wie alt, aber immer noch bestens in Takt.
Auch dieser Pillermann ;)
Genauso wie der „Ubirr“, dem wohl bekanntesten Malfelsen in Australien. Aehnlich dem Noulangie, nur groesser, konnten wir hier viele alte kuenstlerische Hinterlassenschaften bestaunen. Das erste Mal so richtig in die Kultur der Aboriginies hinein geschnuppert. Nach kurzer Besteigung des Ubirrs konnte man dann auch den alten Spirit fuehlen. Wir auf dem Felsen. Kein Mensch ausser uns. Das Land drum herum liegt einem zu Fuessen. Der Blick schweift scheinbar endlos in die Ferne. Kangurus hoppeln durch die Steppen (machen komische Mmmmhhhhhhh Geraeusche, habe ich nie zuvor gehoert). Man fuehlt sich frei. Und kann einfach nur zu 100 Prozent nachempfinden, wieso die Aboriginies diesen Felsen liebten, anbeteten, bewohnten. Ich haette es ihnen gleich getan (allerdings ist die naechste Dusche wohl etwas weit entfernt ;)
Blick vom Ubirr 1.
Blick vom Ubirr 2.
Nach Kakadu ging es dann direkt nach Darwin, noch eine Nacht im Van und den naechsten Tag zum GROSSEN Reinemachen. Ich fuehle mich nachtraeglich etwas mies, denn ich habe die Haupt- und Intensivreinigung nicht mit erlebt. Ich fuhr stattdessen mit unserem hollaendischen Freund Koen in den nahe gelegenen „Litchfield“ Nationalpark. Aaaaaaber, ich habe natuelrich vorher gefragt, ob die Maedels ein Problem damit haetten. Und sie hatten keins. Und die Anfangsreinigung habe ich schweisstreibend miterlebt. So. ;)))
Litchfield ist ein relativ kleiner Park, kaum 100 Kilometer von Darwin entfernt. Mit brillanten Bade- und Wasserfallbeobachtungsmoeglichkeiten ist er viel gefragter Ausflugspunkt fuer Darwinesen an Wochenenden. Das macht das pure Naturerlebnis natuerlich ein wenig zu Nichte. Ok, es vernichtet es komplett. Aber wunderschoen war es trotzdem. Mein Photoshop geprueftes Auge hat die zahlreichen Touristen einfach weg retuschiert ;)
Perfekte Nord-Sued Ausrichtung um den Termiten einen angenehmes Klima zu garantieren, ca. 50 Jahre alt.
Wie toll ist das? Verschiedene Wasserfaelle (Florence Falls), ein warmer Naturpool zum Baden und die Moeglichkeit von den Faellen ins Wasser zu Hueppen.
Boyles Rockhole. Terrassenfoermig zieht sich dieser Fluss dem Berg hinab und bieten jedem seinen eigenen persoenlichen Pool.
Und die Massage ist inklusive.
Ein langer Badetag neigt sich dem Ende entgegen. Eine deftige Mahlzeit darf natuerlich nicht fehlen (Wuerstchen, waren ok, aber immer noch net mit unseren Thueringern zu vergleichen, mit Zwiebeln, Paprika und Folienkartoffeln am eigenen Feuer).
Der Wasserfallzufluss.
Ein natuerlicher Whirlpool neben den Whangi Wasserfaellen.
Beide Whangifaelle.
Ein paar Flughunde.
Einer unserer vielen unzaehligen achtbeinigen Freunde.
So veraendern sich die Whangis im Laufe der Saison.
Das war es also: 6640 Kilometer (40 mehr als erlaubt) im Ganzen. Ohne Ende Wurst, Kaese, Chips, Nudeln, Benzin, Wasser und Bier wurden vernichtet (Kiwis koennen einfach unglaublich viel vertragen ;) auch die Frauen ;) Viele viele Stunden roter Staub. Hitze. Gleichbleibende Landschaft. Unglaubliche Abwechslung bieten dann jedes Mal die Nationalparks. Wunderschoen waren sie alle. Die Westkueste ist erobert. Eine Wahnsinnserfahrung, die ich definitiv nicht missen moechte. Es war nicht immer ganz einfach zu viert auf diesem mini kleinen Raum. 24 Stunden Aufeinanderhocken. Aber man lernt unendlich viel ueber das zwischenmenschliche Zusammenleben. Ueber verschiedene Persoenlichkeiten. Es praegt. Es staerkt.
Danke Maedels fuer diese wunderschoenen drei Wochen!!! Ich liebe euch alle ;)
Knapp 1/3 Australiens Kueste koennen wir jetzt als “gesehen” abhaken (unbedingt vergroessern oder Argusaugen besitzen).
Hat die Spinne oder was das auch immer sein soll nicht nur 7 Beine?! :) Bist wie immer zu beneiden…!!!
Hey – da ist ja doch noch jemand in Deutschland der meinen Blog liest. Dacht ihr seit alle ausgestorben. Und dann auch noch so aufmerksam. Ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen. Hatte halt angenommen, da Spinne, dass auch diese acht Beine besitzt ;) Vielleicht nutzt sie Nummer acht auch einfach nur, um das kurz vorher grausam gefangenen genommene Insektenirgendwas genussvoll in den Mund zu schieben (un djetzt frag mich bitte nicht, ob auch Spinnen Muender besitzen ;)
Machs gut…und immer fleissig lesen ;)
das ist eine gute frage :) grins
so ist das halt, wenn man im urlaub ist, da kann man nicht jeden tag ins internet und lesen :)