La Huasteca
Nach Copper Canyon wieder so eine kleine dickefette Perle, die kaum ein Reiseführer für nötig hält zu bennen – und, zu deren Erlös, auch nicht einmal die lokalen Mexikaner (Lonely Planet widmet dem ganzen Gebiet eine sagenhafte ganze Seite). “La Huasteca Potosina” ist einer der zauberhaftesten Orte, den man sich je auch nur vorstellen kann. Wasser, Wasser, Wasser. In einer der ärmsten Regionen Mexikos finden wir das Paradies auf Erden, was wir dank Unwissenheit anderer glücklicherweise für uns alleine geniessen können.
Von Guanajuato aus sind es ein paar Stunden Fahrt in völlig falsche Richtung (aber wie schon mal, kann es ein Falsch geben wenn es nicht einmal ein Richtig – einen Plan – gibt?!?). Dafür aber mit lecker scheusslich abgefahrenen Eissorten in “Hidalgo Dolores“:
#3 Shrimps
#2 Tequila
#1 fritierte Schweinehaut (ja, richtig gelesen!!!)
Kaum nähert man sich dieser regenreichen Gegend wimmelt es nur so von Dschungel und Wasserfällen. Hier soll aber nicht viel von meinem Gelaber von den unglaublichen Schönheiten der Huasteca ablenken, Bilder sprechen eh viel besser für sich.
El Trampolin
Zufällige Ankunft in “El Trampolin” in Tamasopo. Das einzige Hinweisschild haben wir fast noch übersehen. Hier schlagen wir unser Camp für 3-4 Nächte auf. Lonely Planet kannte diese Ecke gar nicht – nicht ein Satz wurde hierüber verloren. Wir danken den Autoren und geniessen die Ruhe.
Dann begann das grosse Spielen…


Wasseryoga.


Nebelschlummerland.

Puente de Dios
Ein wenig touristischer wurde es bei den “Puente de Dios” (ist ja auch im Lonley Planet erwähnt). Zurecht, muss man leider sagen. Dieses kleine Schwimmparadies mitten im dichtesten Dschungel ist einfach unwahr. Erst steigt man dutzenden Treppen hinab und plötzlich eröffnet sich vor einem mitten im Wald dieses Schwimmloch, inklusive mehrerer Wasserfälle und einer Zugangshöhle, wo es einem den Atem verschlägt.



Seile gegen die teilweise sehr starke Strömung. Zur Wasser “Hauptsaison” bleibt das Becken gesperrt, die Strömung wird lebensgefährlich.



Cascada de Tamul
Knapp über 100 Meter haben die Tamul Wasserfälle. Erreichen kann man sie entweder per Wirrwarr-Weg durch privates Land, wo sich seit neuestem der Besitzer denkt, dass auch er ein wenig vom Touristenkuchen knappern will und ganze 1.50 USD pro Person “Durchlassgebühr” verlangt (unser Portmonee blutet ;)
Oder, man mietet sich ein Boot und fährt dem Fluss entlang bis an den Fuss der Fälle. Wir haben uns für die aktivere Herangehensweise entschieden und den knapp 45 minütigen Weg bereits sehr genossen. Die Spannung steigt hinter jeder neuen Ecke.
Cascadas de Micos
Auf zum grossen Cascadas-Springen. So liesst man zumindestens überall dort, wo man evtl. ein paar Informationen zur Gegend findet (wenn man sehr glücklich ist). Auch hier benötigt man wohl unbedingt wieder eine Weste (die wir ja selber haben, irgend etwas muss ja den ganzen Platz am Dach einnehmen) und sogar einen Guide, der einen die “richtigen Stellen” der 7 Wasserfälle zeigt, von denen man unbedenklich springen kann. Da wir ja nicht von vorgestern sind und die Wasserfälle mit maximal 10 Metern (und das ist das wahrscheinlich schon übertrieben) auch nicht gerade vor Überlänge platzen entscheiden wir uns für die eigene Faust und ziehen los mit unseren neuen Freunden (ein Mexikaner, den wir bereits am “Puente de Dios” getroffen hatten und dessen Namen ich bereits schon wieder vergessen habe, wahrscheinlich Juan – und Wladimir, ein Tscheche, der per Anhalter durch Mexiko unterwegs ist). Die nächsten Stunden bestehen daraus, die sieben Wasserfälle zuerst flussaufwärts zu besteigen um diese dann allesamt flussabwärts und auf dem Rücken treibend wieder zurück zu treiben. Inklusive einiger Sprünge.
Minas Viejas
Durch puren Zufall ein wenig Schlawinertum haben wir einen “Hintereingang” zu dem unglaublich unrealen “Minas Viejas” Wasserfall gefunden. Ein gutes Stündchen haben wir es uns auf der Kante bequem gemacht und die unglaublich farbigen Pools am Fusse des Wasserfalls beobachtet und wie sie mit aufkommender Sonne türkieser und türkieser wurden.
Cascada de Mecos and Cascada de Salto
(Nicht mit einer silbe im LP erwähnt – schämt euch!) Eine knappe Stunde nödlich finden wir – wie sollte es auch anders sein – weitere Wasserfälle. Dieses mal nicht wirklich zum selber beschwimmen, aber zum an- und satt gucken gerne gerne wieder. “De Salto” war leider etwas trocken gelaufen, man stelle sich hier einen weiteren 100 Meter Wasserfall vor.
Cascada de Mecos.
“Trocken” gelaufene “Cascada de Salto”, was ist hier erst los zur Regenzeit?!?
Sótano de las Gondrinas
Oder auch “Höhle der Schwalben”. Was für ein Naturschauspiel. Jeden Morgen zum Sonnenaufgang und Abend zum -Untergang treffen sich dutzende Touristen um dem aberwitzigen Treiben der Vögel beizuwohnen. Auch wenn es sich nicht wirklich um Schwalben handelt (bitte fragt mich Vogelexperten nicht, was für eine Art es ansonsten sind!), so ist es doch zu witzig. Wenn das Weetter passt. Wir hatten scheinbar unglabliches Glück. Am Abend unserer Anreise haben sich die Akteure umsonst bitten lassen und haben ihre klimatisierte Höhle nicht verlassen. Auch am nächsten Morgen war es ihnen scheinbar immer noch zu kalt. Erst nach 2 Stunden happigem Sonnenschein ging das Gekreise los. Aus der bis zu 370 Meter tiefen Höhle (2. tiefste Höhle in Mexiko, 11. tiefste der Welt – auch Basejumper zieht es immer wieder hierher, wie kommen diese jedoch wieder heraus?!?) ziehen die Vögel lautstark und kreisend in Gruppen zu Tausenden der Sonne entgegen bis ihre Höhe ausreicht beim Abflug nicht am Höhlenrand aufgespiesst zu werden.
Am Abend dann das selbe, nur in anders. Die Vögel sammeln sich über dem Höhleneingang und ZUMM basejumpen im Geiersturzflug (nein, es sind auch keine Geier!) zurück in ihr zuhause und wohlverdienten Schlaf.
Xilitla
Am bekanntesten wohl durch den englischen Artisten “Edward James” der mit seinen “Las Pozas” eine unglaubich bizarre Gartenanlage geschaffen hat. Hinter jeder Ecke verbergen sich niemals normal wirkende Formen und Gebilde, die einen nicht nur aus dem Staunen kommen lassen, sondern selbiges bis ins Unendliche antreiben. Hier lässt sich einfach die Zeit vergessen und ehe man sich versieht, irrt man selbst stundenlang durch die unwirklichen Gärten.
Ein ganz toller Bericht mit herrlichen Fotos.
Hi ihr Globetrotter,
ja, ich nehme mir auch mal Zeit euren Block zu verfolgen.
Habe eure tollen Bilder auch meiner Frau gezeigt. (Ja ich bin seit Dezember verheiratet)
Hatte vergangenes Jahr meine “Silberne Scheidung” (:-)) und nun bin ich wieder unter der Haube.
Sabine und ich finden eure Bilder und die pointierten Kommentare toll.
Das mit dem Wortwitz übe ich mal.
Kein Ichplatzevorneid aber ganz schön viel Ganzkörperdabeiseinwollen. (:-))
Ich kann die Bilder sogar riechen und hören, einfach geil.
Wir wünschen Euch Gesundheit und viel Spaß auf eurem weiteren Streifzügen durch die Welt.
Lasst mal was von Euch hören.
LG Sabine und Frank
Frankiiiiii! Verheiratet? Und das in deinem Alter noch einmal! ;)))
Glückwunsch euch beiden, ich hoffe Frost, Nebel, Regen und Schnee konnten euch von einer tollen Feier nicht abhalten! Viel Erfolg mit den nächsten 25 Jahren!
Danke für die Blumen. Ich habe dich quasi immer im Gedanken mit auf der Reise dabei (mh, tüt tüt, düdeldumm, vielleicht doch nicht) – freut MICH aber, dass DU dich an den Bildern so erfreuen kannst!
Beste Grüße nach Erfurt!!