Peru – Cordillera Blanca, home sweet home
Cordillera Blanca
Die Cordillera Blanca ist der Inbegriff von Paradies eines jeden Bergsteigers. An Bergschönheiten wenig zu übertreffen, ausser vielleicht (wenn überhaupt, man muss ja nicht immer alles übertreffen) von Patagonien oder dem Himalaya. Geprägt von strahlendem Sonnenschein (gefühlt JEDEN Tag), sehr vielen interessanten Bergprojekten und wunderschönen spiegelglatten Lagunen, findet man sich nebenbei auch noch in den kleinsten und süssesten Bergdörfern wieder, wo sich noch immer ausschliesslich indigene Völkergruppen aufhalten.
Super interessant dabei ist, dass selbst jedes Dorf an sich eine Untergruppe an Indigenen aufweisst, erkennbar vor allem an den unterschiedlich traditionellen Outfits der Damen. Mal mehr quietsche bunt, mal mehr mit Paletten bestückt und mal eher silber glänzende Röcke. Super schön. Und nicht zu vergessen, der Hut! Ein Muss. Gefühlte 1 Meter hoch bei manchen Damen, wo man sich fragt, WIE sie es schaffen, dass selbst bei Tornadostürmen jener einfach wie angegossen sitzt. Immer sitzt.
In einigen kleinen Dörfern waren wir als “Weisse” die absolute Attraktion auf den gesamten Märkten (witzig, dabei waren DIE doch für uns die Attraktion, aber so ist eben wenn man bei IHNEN umherreist). Um uns herum entdeckte man nur verblüffte Gesichter und tuschelnde Damen in ihren Gewändern ;)
Ist definitiv ein interessantes Gefühl mal zu spüren. Und süss sind die “Abuelas” ja sowieso sobald man sich mit ihnen unterhält. Und zudem ist es einfach nur so schön immer wieder zu sehen, wie sich dieses alte traditionelle bunte Treiben in solchen Dörfern noch abspielt. Vor allem stets um den Central Plaza, wo Kinder den lieben langen Tag spielen, Mamitas ihre kleinen Strassenköstlichkeiten verkaufen und Papitos in ihrer Männergruppe hocken und quatschen, Karten oder Schach spielen, oder einfach nur Nickerchen halten ;)
In der Cordillera Blanca haben wir dann endlich wieder unsere Berg- und Wanderlust im Extremen ausgelassen. Los ging es mit diversen Tagestreks an der Laguna Parón, hin zum wohl bekanntesten Bergmotiv, dem Paramount Film-Symbol, dessen wahrer Name Artensonraju ist:
Der blendende Mond und ca. 1838493402 Sterne.
Artesonraju aka. Paramount Mountain im Hintergrund.
Golden Peak.
Ich weiss, wir haben das Motiv ganz schön ausgereizt, aber aber aber…
Eine super schöne Lagune, an welcher wir einige Tage verbrachten mit langem Ausschlafen, hiken gehen, Yoga mit Knalleraussicht und sobald die Sonne sich wieder bereits gegen 4 Uhr hinter einem der vielen Berge versteckte, es sofort kalt wurde, hiess es nun auch für uns den Tag langsam zur Neige gehen zu lassen. Anschliessend ging es wieder zurück in eines der vielen schönen Bergdörfchen entlang der Andenstrasse, um die süssen Dörfchen von Yungay, Carhuaz hin zum Klettermekka Huaraz.
Santa Cruz Trek
Nachdem wir Tal 1 der Cardillera Blanca gefühlt ausgeforscht hatten, ging es nach Proviantauffüllung weiter. Ein wunderschöner 5 Tagestrek sollte folgen, der Santa Cruz Trek, der einem die absoluten Knallerausblicke über die gesamte Cordillera Blanca beschaffen sollte (Spoiler: … und auch tat).
Und so parkten wir Morrie im Garten einer kleiner alten Dame für die Woche, machten uns mit Sack und Pack auf und wanderten los, in unser 2. Tal der wunderschönen Cordillera Blanca. Und wie immer ist bekannterweise der 1. Tag der Schlimmste. Nicht nur dass es über 1.000m erstmal bergauf ging, sondern auch der frisch aufgestockte Proviant hat es eben gewichtstechnisch für 5 Tage in recht ordentlich in sich.
Und so wird der Körper auf sein neues Abenteuer der nächsten Tage gut eingestellt. Am dritten Tag entschieden wir uns einen kleinen Zwischenstopp zum Basecamp vom Alpamayo Berg einzulegen (dem angeblich schönsten Berg der Welt). Zwar hatten wir kein Mountaineering Kram dabei, jedoch einfach am Basecamp des Berges zu sein, ist allein schon stark. Und siehe da, man trifft auch noch auf eine Expeditionsgruppe aus Österreich und Deutschland. Deren Mountainguide übrigens aus der allzu bekannten Metropole “Oberhof” stammte und sich mit Stefan gut im Gespräch verlor. Krasser Zufall und super interessant für uns.
Solche Begegnungen zeigen uns dann immer wieder auf, was für ein krasses Glück wir haben, all die Berge einfach so machen zu können, weil wir vor Ort sind! Und Zeit haben! Und all unser Equipement am Mann haben! Und nicht wie andere Bergfreunde, sich in den Flieger setzen müssen, gegen die Zeit rennen und immer Guides anheuern müssen. So ein interessanter Bergsteigertrip vom DAV aus, für drei Wochen Cordillera Blanca, inkl. 3 Berge kostet so in der Drehe 3.500 Euro ohne Flug. Und wir, wir sitzen im Auto, schauen auf diese schönen Bergketten und denken uns, alles klar, los geht´s, den machen wir heute. Den anderen dann morgen, usw… So ein schönes Leben! Und noch dazu fast gratis (statt 3.500 Euro vielleicht 35, wenn´s hoch kommt ;)
Danke danke danke!
Die geführten Touren mit ihren vornherlaufenden Eselfreunden. Sie nahmen kein Ende.
Und am Ende des Tages kamen sie zur Abendbrotszeit zu uns;)
Mhmhmh, Instant-Nudel-Zeit ist eine gute Zeit.
Am Ende eines Tages, mit Sack und Pack den Sonnenuntergang anschauen.
[pano file=”http://dermessing.com/Pano/Alpamayo/Alpamayo.html” preview=”http://dermessing.com/Pano/Alpamayo/Alpamayo.html” panobox=”off”](klick ins Weisse für Panorama)
Copyright @Alex Honnold, unser alter Kumpel.
DIE Knalleraussicht des Santa Cruz Treks, Punta Union. Blick auf das gesamte Santa Cruz Tal link und rechts herum.
Und nach 5 Tagen schwitzen, kommt so eine kleine Bergdusche ganz recht. Starkes Kanalsystem, welches sich vom Berggletscher bis in die umliegenden Täler windet. Wasserversorgung fuer Alle!!! TOP!